Bei uns an der Elly lernen wir alle gemeinsam in einem Klassenzimmer. Das bedeutet, dass einige Kinder auf dem grundlegenden Niveau (Hauptschule), einige auf dem mittleren Niveau (Realschule) und andere auf dem erweiterten Niveau (Gymnasium) arbeiten. Wie kann das funktionieren und wie schaffen wir es, jedes Kind individuell zu fördern? Das gelingt uns, indem wir Wert darauflegen, dass der Unterricht nicht lehrerzentriert, sondern schülerzentriert ist. Die Schüler*innen stehen mit ihrem Lernen bei uns im Mittelpunkt.
Wir beginnen jedes Thema mit einem gemeinsamen Input. Nachdem die Schüler*innen einen Einblick in das Thema bekommen haben, beschäftigen sie sich selbstständig mit Übungsaufgaben auf den unterschiedlichen Niveaus. Dafür bekommen sie differenzierte Checklisten, die sie bearbeiten. Bei Schwierigkeiten und Fragen wenden sie sich an ihre Mitschüler*innen oder an ihre Lehrer*innen. Sie lernen so voneinander und gleichzeitig miteinander.
Dieses schülerzentrierte Arbeiten wird ermöglicht, da wir jeden Tag IL-Stunden haben, in denen die Schüler*innen individuell lernen können. Das bedeutet konkret, dass sie sich die Aufgaben und das Fach selbst auswählen können. Über das Lerncoaching und die Wochenreflektion wird sichergestellt, dass sie sich dabei nicht nur auf ein Fach konzentrieren. Bei Bedarf kann in diesen IL-Stunden auch nochmal ein Input wiederholt oder vertieft werden. Dafür stehen uns einige Input-Räume zur Verfügung. Gerade die Schüler*innen, die auf dem M- und E-Niveau arbeiten, bekommen mehr Inputs, da sie auch mehr Themen bzw. komplexere Inhalte lernen.
Die Klassenstufen 5 und 6 bilden eine Orientierungsstufe. Dort dürfen sich die Schüler*innen ausprobieren und sich an den verschiedenen Niveaus versuchen. Die Checklisten sind deshalb bewusst so aufgebaut, dass die Schüler*innen immer wieder neu entscheiden können, welches Niveau sie sich zutrauen. Ab Klasse 7, spätestens ab Klasse 8, sollten sie sich auf ein Niveau konzentrieren. Natürlich kann man immer noch wechseln, aber da es auf einen Schulabschluss zugeht, ist es wichtig, dass die Schüler*innen sich selbst einschätzen lernen. Die Checklisten ab Klasse 7 sehen deshalb auch anders aus. Anstatt bei jeder Aufgabe neu zu überlegen, auf welchem Niveau man arbeiten möchte, wählen die Schüler*innen zu Beginn der Checklisten oder zu Beginn der Einheit aus, welches Niveau sie bearbeiten möchten.